Ziele
In diesem Workshop wird ein Einblick bezüglich der Erweiterung von schematherapeutischen Methoden im Einzel- und Gruppenkontext um erlebnisorientierte Techniken aus der Dramatherapie gegeben.

Informationen
Der Einfluss der Dramatherapie auf die Schematherapie ergibt sich aus Young´s persönlichen Erfahrungen, die ihn dazu bewegten, die traditionellen KVT-Therapieformen um erlebnisorientierte Techniken, wie die Gestalttherapie, zu erweitern. Ende des 20. Jahrhunderts entwickelten sich die Gestalttherapie (Fritz Perls) und das Psychodrama (Wilhelm Reich, Jacob Moreno) in gegenseitiger positiver Beeinflussung neben anderen experimentellen Techniken. Die Dramatherapie hatte insbesondere Einfluss auf die darstellende Verarbeitung von biografischen Erfahrungen (Edwards und Arntz 2012). Im Laufe der letzten Jahrzehnte gab es Interaktionen und Kollaborationen zwischen Schematherapeut*innen und Dramatherapeut*innen, aus denen sich auf beiden Seiten vielfältige Erlebnis- und Verhaltenstechniken ergeben haben. 

Was ist Dramatherapie? 
In der Dramatherapie kommen verschiedene (Theater-)methoden und Ausdruckstechniken zum Einsatz, die dazu einladen ins Fühlen und Tun zu kommen. Die Klientin/der Klient lernt, ihre/seine innere Welt durch Veränderungen in der Stimme, Mimik und Bewegung im Außen erlebbar zu machen. Der Therapeut fördert die Verspieltheit und ist ein Vorbild in Spontaneität und freiem Ausdruck. Laut Cleven (2004) werden „Dramatherapietechniken bewusst und systematisch eingesetzt, um Entwicklungs-, Verarbeitungs- und Akzeptanzprozesse beim Klienten herbeizuführen.“ Der Fokus liegt auf der Interaktion zwischen dem szenischen Erleben und den biografischen Erfahrungen. Neue Einsichten und das Gestalten im szenischen Erleben, soll die Klientin/den Klienten zu Veränderungen motivieren. „Erfahrungen zu sammeln ist wichtig, um Einsicht und Reflexion zu erlangen.“ Gleichzeitig geht es nicht nur um das Verstehen sondern vor allem darum eine erlebbare Transformationzu fördern. 

Inhalte
Der Fokus dieses Workshop liegt auf dem „Tun“ und „Erleben“, mit dem Ziel, Übungen zu erlernen, die den emotionalen Anteil steigern und so der Schematherapie mehr Emotionalität verleihen. Es kommen verschiedene Ausdruckstechniken aus der Dramatherapie zum Einsatz, die Patient und Therapeut einladen, stärker mit Gefühlen in Berührung zu kommen und diese auszudrücken. Zum Beispiel helfen Dramatherapie-Übungen wie ‘Doppeln’ und ‘Spiegeln’ dem Patienten, die Wirkung von Bewältigungsverhalten zu durchbrechen und positiv zu nutzen. Erlernt wird der gezielte Einsatz von Stimme, Mimik und Bewegung optimal im therapeutischen Kontakt zu nutzen und der Patient dazu zu ermutigen. Die Vermeidungshaltung von Emotionen soll hierbei spielerisch durchbrochen werden.  

Methoden

  • Unterricht mit Handouts
  • Fallbeispiele
  • Kleingruppenarbeit und Übungen

Zielgruppe
Entsprechend den Richtlinien der Internationalen Gesellschaft für Schematherapie (ISST) ist die Eingangsvoraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs eine Approbation als psychologische oder ärztliche PsychotherapeutIn, bzw. die Einbindung in eine Ausbildung mit dem Ziel der Approbation. PsychotherapeutInnen in Ausbildung dürfen ebenfalls an dem Workshop teilnehmen (ermäßigt: 330,00€) und den Kurs für die Zertifizierung anrechnen lassen. Mit der Kursbuchung versichern Sie, dass Sie diese Voraussetzungen erfüllen. Bei Fragen zu den Eingangsvoraussetzungen wenden Sie sich gerne direkt an uns.